Fleischfressende Pflanzen
   
   
   
   
   
   Sarracenia (Schlauchpflanze)

Die Gattung Sarracenia besteht aus den acht Arten alata, flava, leucophylla, minor, oreophila, psittacina, purpurea und rubra. Sarraceniae gehören mit den Gattungen Darlingtonia und Heliamphora zur Familie der Schlauchpflanzengewächse (Sarraceniaceae). Alle Gattungen dieser Familie sind neuweltlich, stammen also aus Amerika. Interessanterweise gibt es eine enge Verwandtschaft mit den präkarnivoren Wanzenpflanzen aus Südafrika. Alle acht Arten sind mehrjährige, krautige Pflanzen, deren Blätter rosettenförmig einem unterirdischen Rhizom (Organ zwischen Wurzel und Blatt) entspringen. Sarraceniae sind fast alle auch bei unserem Klima problemlos im Freien zu kultivieren. Sie gehören entsprechend des natürlichen Habitats also nicht ins Terrarium und werden dafür auch schnell zu groß (bis zu 1,2 m). Alle Schlauchpflanzen sind winterhart. Die Pflanzen benötigen sogar eine Winterruhe von unter acht Grad und sind somit perfekt mit Dionaea im Freilandmoorbeet zu kultivieren (Ausnahme: Jungpflanzen in den ersten drei Jahren).

Die Perfektion des Fangmechanismus führt allerdings bei uns im heimischen Garten oder auf dem Balkon im Sommer oft zu bis zum Rand mit Insekten gefüllten Schläuchen.

 

sarracenia x excellens Sarracenia Flava www.venus-fliegenfalle.de
Sarracenia im Schnee

Kultur:

Ich kultiviere alle meine Sarraceniae (flava, flava var. rubricorpera, flava var. cuprea, flava var. ornata, S. alata, S. leucophylla, S. purpurea ssp. venosa, S. purpurea ssp. purpurea, S. psittacina, S. oreophila) ganzjährig in Blumenkästen auf meinem Balkon. Bei unseren Nachtfrösten in Berlin ( -15 °C) gewähre ich sicherheitshalber einen leichten Frostschutz (Frostschutzflies bei BayWa für knapp 2,00€ ) oder stelle die Sarracenen zusammen mit Darlingtonia und den Dionaea in ein Frühbeet. Fällt die Temperatur weiter ab, haben sich seit drei Jahren Grablichter bewährt.  Jungpflanzen benötigen in den ersten drei Jahren keine Winterruhe.

 

Substrat: Reiner Torf  ggfs. mit Perlite

Vermehrung: Am besten funktioniert die vegetative Vermehrung durch Teilung. Trägt der neue Clon noch Wurzeln, wächst er garantiert an. Auch eine Vermehrung über Samen ist recht einfach. Die Samen werden zuvor einige Wochen kühl ( Kühlschrank ) gelagert um den Keimschutz zu brechen und dann in feuchtes Anzuchsubstrat gestreut. Man sollte auf hohe Luftfeuchtigkeit achten um ein Austrocknen der Saat zu vermeiden. Am besten mit etwas Duchsichtigem abdecken.


Die Blüte:

Sehr faszinierend sind auch die Blüten der Sarracenen. Die Blüte wird im allgemeinen direkt nach der Winterruhe gebildet und kündigt sich meist durch eine Verdickung des Rhizoms an. Oft wird sie noch vor den ersten Schläuchen gebildet, damit die bestäubenden Insekten nicht in die Fallen geraten. Aus demselben Grund sind die Blütenstämme fast aller Karnivoren meist sehr lang.

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Die Blütenknospe ist mit bis zu sieben cm Durchmesser recht groß und kugelförmig. Der Blütenstiel wächst zunächst gerade in die Höhe und kippt dann am Ende um.  Eine Abbildung kann rechts oben vergrößert werden. (Quelle: Wikipedia Der Urheberrechtsinhaber erlaubt es jedem, dieses Werk für jeglichen Zweck, inklusive uneingeschränkter Weiterveröffentlichung, kommerziellem Gebrauch und Modifizierung, zu nutzen.

Sonstiges und Hybriden:
Auch die meisten Hybriden sind voll winterhart und können problemlos in Freilandkultur gehalten werden. Diese Hybriden haben entweder einen Fantasienamen dem ein X vorangestellt ist ("Sarracenia x moorei") oder es werden die Elternteile benannt (Sarracenia Pollenempfänger x Pollenspender). Hierbei hält sich nicht jeder an diese Schreibweise, daher ist es manchmal nahezu unmöglich herauszufinden, wie nun wirklich bestäubt wurde. Wie bei den Nepenthes versuche ich einmal, da Ordnung rein zu bringen:

In der unteren Tabelle kann man die Elternpflanzen diverser Hybriden in alphabetischer Anordnung herauslesen.
Linke Spalte: Pollenempfänger
Obere Zeile: Pollenspender

      alata flava leucophylla      minor oreophila   psittacina   purpurea rubra
 alata            x exornata  x ahlesii  
 flava      x moorei  x haperi      x Catesbaei  x popei
 leucophylla  x areolata      x excellens    x wrigleyana  x mitchelliana  x readii
 minor            x formosa  x swaniana  x rehderi
 oreophila                
 psittacina              x courtii  x gilpini
 purpurea  x exornata      x swaniana    x courtii    x chelsoni
 rubra      x stevensii          

 

 

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