Fleischfressende Pflanzen
   Byblis (Regenbogenpflanze)

Byblis allgemein:

Über viele Jahre hinweg waren mit Byblis liniflora und Byblis gigantea nur zwei Arten der Gattung beschrieben. Erst in letzter Zeit hat man begonnen, die Gattung weiter aufzusplitten. Derzeit sind sechs Arten beschrieben (Byblis lamellata, Byblis aquatica, Byblis filifolia und Byblis rorida) wobei es scheinbar durchaus möglich ist, dass es die nächsten Jahre noch mehr werden.

 

Ich versuche mich mit der Kultur von

 Byblis Liniflora  A

Byblis liniflora ist eine mittelgrosse, sehr filigrane, aus Australien stammende und ohne Kunstlicht meist einjährige Pflanze. Sie wächst terrestrisch und bildet einen dünnen mit Drüsenhaaren besetzten Hauptstamm, der sich baumartig verzweigt. Sowohl die Seitentriebe als auch der Stamm sind eng mit Drüsenhaaren besetzt. Die Pflanze besitzt ein sehr empfindliches Wurzelsystem und wird selten höher als 20 cm.  Die Art ist selbstfertil, eine einzige blühende Pflanze ist also ausreichend, um keimfähige Samen für das nächste Jahr zu erhalten. Der Blütenstaub sollte nicht aus der gleichen Blüte stammen.

 

Byblis Liniflora www.venus-fliegenfalle.de

Kultur:
Byblis liniflora ist eine typische Pflanze für das Terrarium, Warmhaus oder eine Zimmervitrine. Es gibt sogar Kultivare, die die Art erfolgreich offen im Zimmer kultivieren. Hier sind zudem einfach Samen in die Wasserschale gefallen und keimten völlig ohne Substrat ! Ich selbst halte mich an Jean Jacques Labat´s wirklich sehr zu empfehlende Buch "Fleischfressende Pflanzen - auswählen und pflegen" und nutze ein Torf / Sand Gemisch im Verhältnis 1:1. Reiner Torf ist ungeeignet, da er sich zu schnell verdichtet und die Pflanze dann leider zur Wurzelfäule neigt. Daher sollte Byblis liniflora auch nicht zu nass gehalten werden, aber immer feucht. Man kultiviert Byblis liniflora am besten in einem sehr durchlässigen Torf / Perlit- oder Torf/Sand Gemisch bei einer Temperatur von minimal 18 °C und  einer  hohen Luftfeuchtigkeit von > 60%. Sie braucht ausserdem sehr viel Licht und hohe Temperaturen. Da die Pflanze sehr zerbrechlich ist, erscheint mir ein Versand unmöglich; es heißt allerdings, man könne sie sehr leicht aus Saatgut züchten. Bei mir hat die Aussaat bislang nicht funktioniert.

 Aussaat:

Samen sollten so frisch wie möglich in das endgültige Kulturgefäß auf dem gleichen Substrat wie für Altpflanzen ausgesät  werden. Pikieren empfiehlt sich nicht, da die Wurzeln das nicht überstehen, späteres Umpflanzen sollte, wenn nötig also nur mit unbeschädigten Wurzelballen erfolgen. Die Aussaat erfolgt ohne Kunstlicht am besten Anfang Februar, bei Kunstlichtkultur je nach Wunsch.  Schon etwa drei Monate nach der Aussaat sind die Jungpflanzen weitestgehend erwachsen und beginnen mit der Blüte. Die ca. 5 mm großen, blass blau-violetten Blüten sitzen an der Spitze der neuesten Triebe.

Die Samen sind reif, wenn die mittlerweile hellbraune Samenkapsel trocken und leicht geöffnet erscheint. Wenn man die Kapseln nun nicht abschneidet, erfolgt Selbstaussaat.  Will man sie überwintern, so geschieht das am besten unter 10-12 Stunden starkem Kunstlicht, wobei die Temperatur nie unter 18 °C sinken sollte.


Da der Versand der filigranen Pflanzen unmöglich erscheint, die Aussaat aber bislang ohne Erfolg blieb, habe ich seit knapp einer Woche zwei bereits fünf Zentimeter hohe Pflanzen aus in-vitro Kultur im Nepenthes Terrarium bei stark erhöhter Luftfeuchtigkeit und hoffe, daß sie den Wechsel der Bedingungen überstehen. Etwaige Erfolgssberichte gibt es dann ggfs.  im Blog.

 

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