Fleischfressende Pflanzen

 

 

 

 

Cephalotus follicularis

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Der Zwergkrug (Cephalotus follicularis), selten auch Westaustralische Kannenpflanze genannt, ist eine monotypische Gattung, d.h. die Gattung "Cephalotus" besitzt nur die Art "follicularis". Er kommt ausschließlich in einem kleinen Areal im äußersten Südwesten Australiens unter feuchten Bedingungen vor und fängt wie die nicht näher verwandten Kannenpflanzen  seine Beute mit Grubenfallen. Die Gattung ist weder mit den Schlauchpflanzen (Sarracenia) noch mit den Kannenpflanzen (Nepenthes) direkt verwandt.
www.venus-fliegenfalle.de Cephalotus

Kultur:
Die Pflanze wächst sehr langsam und ist nicht ganz einfach zu halten. Der Cephalotus ist definitiv keine Anfängerpflanze! Auch Profis beklagen sich immer wieder über den plötzlichen Verlust eines ihrer mehrjährigen Pflänzchen. Wie bei vielen Pflanzen beginnen die Schwierigkeiten und erhöht sich die Todesrate beim Cephalotus mit der "Ruhephase" . Vom frostfreien Frühjahr bis in den späten Herbst ist der Zwergkrug in Freilandkultur eher pflegeleicht.

Man sollte also erst mit der Erfahrung einer zweijährigen Kultivierung behaupten, man wüßte Bescheid. Ich habe diese Erfahrung NICHT und sammle vorerst Hinweise von erfolgreicher Kultur zur Erhöhung der Überlebensquote. Sowohl im Topf als auch im Terrarium ist die Haltung von Cephalotus (auch auf der Fensterbank) erfolgreich. Wichtig ist, einen Cephalotus so selten wie irgend möglich umzutopfen - daher gleich einen Topf mit einer Nummer größer verwenden. Falls ein Umtopfen notwendig wird (bei der Pflanzenanzucht oder um das Substrat nach 4-5 Jahren zu erneuern) empfiehlt sich das Frühjahr. Für eine erwachsene Pflanze sollte man einen Topf mit mindestens 15 cm Tiefe - besser 20 cm verwenden  (je größer der Topf, desto besser scheint das Wachstum zu sein). In der Natur ist der Boden sehr sandig - dies ist bei der Substratmischung zu beachten. Ich empfehle also entgegen meiner üblichen 7:3 Mischung 2/3 Torf und 1/3 Quarzsand. Anstelle des Torfs wird auch manchmal getrocknetes Sphagnum verwendet. Ebenso wird manchmal statt Quarzsand feines Perlite eingesetzt. Auf jeden Fall sollte das Substrat sehr locker und luftig sein. Eine erhöhte Luftfeuchtigkeit (ca. 60-75% im Sommer und 50-60% im Winter) und ein ständig feuchter Boden sind ein Muss bei der Kultur von Cephalotus. Der Boden darf also nie austrocknen bzw. dauernass sein (also kein permanentes Anstauverfahren).Ständiger Anstau scheint im Freiland kein Problem zu sein, im Terrarium allerdings schon. Das Wasser (sauberes Regenwasser oder destilliertes Wasser) sollte Raumtemperatur haben. Die Pflanze mag viel Licht - ein Platz am Südfenster empfiehlt sich daher. Eine Zusatzbeleuchtung im Winter wird evtl. erforderlich. Bei sehr viel Licht färben sich die Krüge schön aus - bleiben aber etwas kleiner. Temperaturen: Zu große Sommerhitze (über 35°C) ist ebenso schädlich wie eine fehlende Winterruhe bei 10-15°C. Im Sommer sind 20-25°C zu empfehlen - eine Nachtabsenkung im Sommer von ca. 5°C ist ebenfalls zu empfehlen. Die Pflanze übersteht auch kühlere Nächte - mag sie aber nicht besonders. Richtigen Frost mag Cephalotus gar nicht. Da am Naturstandort in der Küstenregion oft ein Wind weht, mag Cephalotus nicht unbedingt stehende Luft mit hoher Luftfeuchtigkeit - im Sommer also Fenster kippen oder die Pflanze nach draußen stellen. Ein Düngen der Pflanzen hat oft ein Absterben der Pflanze zur Folge.

Da es sehr verschiedene erfolgreiche Arten der Kultivierung zu geben scheint, finde ich beim Cephalotus jeden Bericht einer positiven Erfahrung hilfreich. Ichh bedanke mich bei Jusch vom Forum der G.F.P. :

Im Sommerhalbjahr von Mitte Mai bis Ende November: Topfhaltung im Freien auf einer sonnigen Terrasse. Bei sonnigem Wetter Bewässerung mit Anstau im Untersetzer, bei Regenwetter den Topf freistehend ohne Untersetzer, bei Mischwetter mal so und mal so. In den heißesten Monaten Juli/August darauf achten, dass die Pflanzen nur bis ca. 15:00 Uhr Sonne bekommen, um in Hitzeperioden eine zu warme Haltung zu vermeiden. Ab Mitte November täglich auf den Wetterbericht achten: Gelegentliche leichte Bodenfröste sind noch OK, aber sobald richtig knackiger Nachtfrost oder gar durchgehender Tagfrost angesagt ist, die Pflanzen unbedingt am Abend vorher ins Haus nehmen.

Im Winterhalbjahr von Ende November bis Mitte Mai: Topfhaltung im Haus bei 17-20°C unter Power-LED-Beleuchtung (ca. 2 Watt pro 9cm Topf). Wenn die Sonne wieder mehr Kraft hat von Mitte März bis Mitte Mai auch einfach so ohne künstliche Beleuchtung am sonnigen Fensterbrett.

Die mit Sphagnumauflage stehenden Blattableger und Mini-Pflänzchen bekommen alle paar Tage einen Schluck Wasser von oben über das Sphagnum, damit das Sphagnum ständig feucht bleibt. Da stecken nämlich auch noch Blätter drin, die erst noch angehen/ausschlagen sollen.

Die Mutterpflanze, bei der nur ein bischen Laubmoos mit auf dem Substrat wächst, bekommt einmal pro Woche etwas Wasser von unten in den Anstau gegossen. Gerade so viel, dass der Topf das Wasser innerhalb weniger Stunden aufsaugt, aber eben auch genug, damit das Substrat ständig feucht bleibt, bis wieder nachgegossen wird.

 

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